Dienstag, 4. September 2007

War heute "Herbsten"

Am Kaiserstuhl hat die Weinlese begonnen. Gestern war ich schon mit dabei. Wir haben Freunde, ich berichtete schon davon, die haben ca. 20 Hektar Reben, da helfe ich gerne mit. Letzte Woche fiel der Startschuß für die diesjährige Saison.
Gestern haben wir überwiegend blaue Trauben geerntet. Schön sieht es immer aus, wenn sie so üppig im Bottich ( Mundartlich:Bittenem) liegen.



Da auch am Kaiserstuhl der Fortschritt nicht Halt gemacht hat, werden auch hier die Trauben mit dem "Vollernter" geholt. Das bedeutet für uns an Handarbeit schon eine Erleichterung, der Art, dass wir nur die Randreihen ( Mundart: Zilde) abernten müssen, weil dort der Vollernter nicht gut fahren kann. So sieht der aus, den meine Freunde haben:



Der fährt über die Reihe, schüttelt die Trauben, sie fallen auf ein Förderband und werden nach oben transportiert in einen Behälter. Ist der voll, die Elekronik überwacht alles, wird er in den Bottich umgeladen, der in der Winzergenossnschaft abgeliefert wird.



Aber wir haben heute ganz herkömmlich gearbeitet. Der Hofhund " Balou" und ich, hatten schon alles den Rebberg hinauf getragen, er ist gerade dabei seinen Kontrollgang zu machen. Wenn alles stimmt, gibt er das Kommando :-)
Er frisst gerne frisch gepflückte abgestreifteTrauben, da kann er dann ungestüm solange an einem rum zerren, bis man ihm endlich eine Hand voll Trauben gibt.

Inzwischen waren auch die anderen Helfer und der kleine Schmalspurschlepper oben, die Arbeit konnte beginnen.


Als alle in der Reihe standen, zeigte auch die Sonne ihr schönstes Gesicht. Das tat richtig gut, denn gestern wurden wir zum Ende hin noch nass. Zügig hatten wir bis zum Mittagessen geschafft, dann fuhren wir in ein anderes Stück nach Wasenweiler, den Nachbarort von Ihringen.


Oje, das sah aber nicht so gut aus, da mußten wir uns gehörig ins Zeug legen. Leider kamen wir nicht so ganz trocken davon, ein kleiner Schauer überraschte uns so ziemlich zum Schluß dann doch noch. Es war aber nicht sooo schlimm, wir hatten diesmal schnell genug unsere Regensachen angezogen.

3 Kommentare:

Barbara hat gesagt…

Da seid ihr ja ein ganzes Stück früher mit der Lese als bei uns, bzw. in meiner alten Heimat. Dort arbeiten wir im Moment noch ganz "altmodisch", alles Handarbeit, viel Bücken und die mit Trauben gefüllten Brenten am Rücken werden von den Männern steile Hänge herunter getragen. Aber das wird sich in nächster Zukunft ändern. Wir befinden uns mitten in einer Rebgüterzusammenlegung im Hinblick auf das mechanisierte Ernten der Trauben und Bearbeiten der Rebberge. In vielen Teilen der Westschweiz klappt es bereits. Ich habe letzte Woche die Oechsle gemessen, wir werden noch einige Sonnentage benötigen bis zur Traubenernte, aber sie wird doch früher stattfinden als in den letzten Jahren. Welche Traubensorten (Blauburgunder??) hast du geerntet?
LG, Barbara

Naturwanderer hat gesagt…

Hallo Barbara,
Du scheinst ja ein Profi zu sein, was die Leserei anbelangt, toll. Da sollten wir uns mal treffen :-))
Ja, wir sind früh dran und vielen Winzern hat es den Urlaub gekostet, sie mußten absagen, die Ernte geht vor. Am Montag haben wir Blauburgunder geholt, gestern Müller Thurgau. Heute habe ich Pause, heute arbeitet die Maschine an den Stücken, die wir gestern vorbereitet hatten.
Lieber Gruß
von Edith

Barbara hat gesagt…

Hallo Edith,
nein ich bin kein Profi, nur aufgewachsen in einer Weingegend der Westschweiz und schon seit Kind im Rebberg tätig. Mein Vater hat uns zwar nie dazu gezwungen, aber wir "verdienten" wie die anderen Angestellten bei der Traubenlese. Jetzt wo der Betrieb aufgelöst ist (Vater gestorben) bin ich für die Rebberge, die wir behalten haben, zuständig. Und da mir ein gutes Verhältnis mit den Pächtern wichtig ist, schaue ich gerne und regelmässig in den kleinen Rebbergen vorbei.(Jahrzehnte habe ich mich nicht darum gekümmert, bzw. kümmern müssen). That's it!
Lieben Gruss,
Barbara