Schon lange war es mein Wunsch, an einem Weideabtrieb teilzunehmen. Die Ihringer Partnergemeinde im Munstertal/ Elsass, hatte zum Weideabtrieb eingeladen. So fuhren wir am Sonntagmorgen um 8.15 00 in Ihringen mit zwei Bussen los. Besorgte Blicke gen Himmel: Wie wird das Wetter? Denn vom Samstag auf Sonntag hatte ein heftiges Gewitter böse der Landschaft zugesetzt, aber die Sonne liess sich schon blicken, Hoffnung kam auf.
Oben angekommen, mit dem Bus auf 993 m Höhe, mußten wir dann noch ca.2,5 km hochlaufen. Der kleine Stich hatte es in sich, ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns nun erwartete.
Ziel war diese Ferme, von hier ging es los. Ein letztes Zurechtrücken an der Tracht, ein kritischer Blick gen Himmel, die Spannung stieg.
Ich entdeckte hinter der Ferme die erste Kuh, sie verstand sicher die Welt nicht mehr, was sollte dieser Trubel auf einmal?
Und dann hörte man ein Gebimmel und Gebammel , sie kamen an gezockelt. Manche Kuh hübsch geschmückt, eine wunderschöne Rasse, schwarz gezeichnet mit einer weißen Rückendeckung, sehr interessant für mich.
Die hatten vielleicht ein Tempo drauf, wir hatten alle Mühe ihnen zu folgen. Hier gab es einen kurzen Fresszwischenstop. Die Kühe nutzen es ausgiebeig und wir auch. Der Weg ging nämlich 10 km Kilometer immer abwärts, die ersten leichten Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar. Mancher hatte wenig Übung im Wandern und 10 Kilometer ist kein Honigschlecken, eigentlich waren es ja 15 Kilomter, das Stück zur Ferme dazugerechnet.
Hurtig ging es weiter, dies kleine Mädchen durfte für mich Modell stehen, ist sie nicht süss?
Endlich, nach 2,5 Stunden Marsch, erreichten wir Munster. Soll ich was Ehrliches sagen?
Ich habe unterwegs meine Schuhe ausgezogen und bin auf Socken weitermarschiert, das tat gut.
Unten im Ort war das reinste Volksfest im Gange, wo die Kühe abgebleiben sind, habe ich garnicht mitbekommen.
Ein ganz kleiner Einblick ins muntere Treiben, Musikgruppen, Trachtengruppen zogen durch den Ort.
Und dann kamen sie wieder, die Stars des Tages. Man hatte sie inzwischen gemolken, das war nötig. Man hatte sie am Morgen nicht gemolken, weil, eine Taktik stand dahinter, sie wären sonst nicht so zügig gelaufen. Sie hätten sicherlich das Futter rechts und links des Weges nicht unbeachtet gelassen, so waren sie dran interessiert, schnell geleert zu werden, es hatte geklappt. Auch das Wetter hatte super mitgespielt und die Munsterraner hatten sich sehr große Mühe gegeben, sie servierten und ein sehr schmackhaftes Menü, vom Salatteller übers Hauptgericht zum Fromage mit anschließendem Tarte de pomme und einen stärkenden Expresso, eben, wie Gott in Frankreich.
Der Tag hat mir sehr gut gefallen, ob ich allerdings nochmal mit runterwandern gehe.... ich weiß es noch nicht.