Mittwoch, 28. November 2007

Was macht eigentlich der Winzer zur Zeit?

Ja, der hat immer was zu tun. In den letzten Tagen haben wir immer wieder die schönen Sonnenstunden genutzt, um Spaziergänge zu machen. Dabei haben wir den Winzern bei ihrer Winterarbeit zugeschaut.


So sehen die Reben nach der Lese aus, total verwachsen und verwurstelt, sie müssen wieder neu geschnitten werden. Mit Kennerblick schneidet der Winzer alle alten Fruchtruten ab und läßt die besten Ruten stehen für das neue Erntejahr. Meistens nur eine einzige Rute, je nach Sorte und Wuchs, oftmals aber auch zwei.


Wie man auf diesem Foto gut erkennen kann, hat dieser Winzer zwei stehengelassen. Das Schneiden der Reben ist eine aufwändige Sache, jede einzelne Rebe wird dabei genau angesehen, um den optimalen Ernteertrag zu gewährleisten. Laien würden sicher viel Schaden anrichten, weil sie sich da oft an der dicksten Rute festmachen würden, was aber nicht immer die richtige Entscheidung ist.


Ja, das gibt eine Menge Holzabfall, früher hatte man das Holz gesammelt, gebündelt und mit nach Hause genommen, um es dann in den Öfen zu verheizen. Oder, in den Backöfen zum typischen "Flammkuchen" zu nutzen. Daher der Name "Flammenkuchen".
Heute läßt man es entweder liegen und vermulcht es dann, oder man verbrennt es, wie hier zu sehen. Unwillkürlich dachte ich bei dem Anblick daran, dass in nur 10 Monaten schon wieder Weinlese ist, noch hängen Trauben an den Reben und laden immer wieder zum Naschen ein.



Auch unter den Reben blüht es hier und dort, wie dieser Reiherschnabel mit seinen leuchtenden Farben. Er ist sehr klein, fällt aber durch seine Farbe auf.
Oder dieses Ackerstiefmütterchen, einfach mitten im faulendem Weinlaub steht es unbekümmert und strahlte uns entgegen.

Die Sonnwendwolfsmilch an einer Rebzeile, gab auch noch ein gutes Motiv. Das mußte ich mitnehmen.


Plötzlich sagte Reinhard:" Schau mal, da blühen schon wieder die Weidenkätzchen!" Tatsächlich, an einer Böschung stand ein kleines, blühendes Bäumchen. Leider ein wenig zu weit für meine Kamera, ich habe es dennoch versucht, hier das Ergebnis.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erstaunlich, dass bei euch schon die Reben geschnitten werden. Bei uns wird das immer erst anfangs Frühlng gemacht. Jetzt konzentriert sich die Arbeit des Rebbauern ganz auf den Keller, bzw. den neuen Wein. Bald nach Weihnachten kommt auch das Brennen zum Zuge! Ich freue mich immer, wenn du über die Reben in deinem Gebiet erzählst und Bilder zeigst..
LG, Barbara

Naturwanderer hat gesagt…

Hallo Barbara,
ich sollte vielleicht noch sagen, dass nicht alle Winzer so früh damit beginnen. Es macht jeder wie er es für möglich hält. Das schöne Wetter macht die Leute mutig. Da die meisten Winzer in der Winzergenossenschaft sind, haben sie mit dem Kellerwirtschaft nichts zu tun.Aber auch hier wird gebrannt, damit sind im Moment auch viele beschäftigt, man riecht es. Dann werden alte Rebenstücke abgebaut, abgeräumt und für das Frühjahr zum Neuanbau fertig gerichtet.Davon eventuell mal Bilder, weil Dir Rebenbilder so gut gefallen :-))
Lieber Gruß
von Edith