Mittwoch, 19. Dezember 2007

Frostige Schönheiten

Seit ein paar Tagen haben wir Frost, er hat den Kaiserstuhl fest im Griff. Man muß dennoch raus, auch der Frost hat seine Schönheiten im Angebot.
Ich hatte im benachbarten Bötzingen etwas zu erledigen, wenn man als "Naturwanderer" schreibt, dann sollte man auch danach handeln, dachte ich. Das Auto lies ich stehen, unsere Regio-Bahnkarte war ausgeliehen, da blieb dann nur noch das Fahrrad übrig. Dick angezogen fuhr ich los, bis nach Bötzingen sind es ca. 8 km, eine Tour.

Am kleinen Biotop, er liegt am Radweg, mache ich immer halt, heute auch. Es gibt dort immer etwas zu sehen.


Dieser Grashalm, er schaute zum Wasser heraus, sieht er nicht schön aus? Der kleine Tümpel war zugefroren, eine ziemlich dicke Eisschicht konnte ich feststellen, wagte mich aber nicht aufs Eis.


Ich ging ganz herum und fand interessante Dinge, der Apfel, wer hatte ihn hineingeworfen? Nun ist er festgefroren und gab einen wunderbaren Farbklecks ab.




Dies ist mein "Stern über Bethlehem", genauso hätte er doch aussehen können.

Ganz verloren ein weiterer Stern, sieht doch aus wie im Weltall ist aber alles auf dem Eis zu sehen. Ich hätte da noch lange verweilen können, Motive suchen , Geschichten erfinden, aber ich hatte ja einen Auftrag zu erledigen.



Dort, wo ich dann meine Aufgabe zu erledigen hatte, gab es auch einen winzigen Gartenteich, na da mußte ich doch schnell mal schauen was es dort gab. Auch da, alles zugefroren, aber ganz andere Motive.
Eingefrorene Luftblasen z. B., das muß man sich man überlegen, eingefrorenes Nichts, einfach Luft, hier sichtbar geworden und zur Schönheit erklärt.

Sie ist wohl total überrascht worden, hat wohl keinen Wetterbericht gehört sonst wäre sie sicher eher gestartet, bei dem Tempo, das Schnecken so drauf haben, da geht alles ein bisschen langsamer. Wir Menschen könnten manchmal etwas vom Tempo der Schnecken abschauen, aber in diesem Fall besser nicht. Ich habe sie einfach sitzen gelassen, weil ich nicht weiß, ob ich ihr mehr Gutes oder eher Schlechtes angetan hätte.


Weil ich wußte, dass in dem Teich auch Goldfische leben, habe ich mir Gedanken gemacht, ob er wohl tief genug ist und was die jetzt wohl machen. Während ich so schaute, sah ich doch etwas Rotes ganz still im Wasser liegen. Oje, dachte ich, tot aber als ich noch so guckte und guckte, da bewegte sich der Goldfisch gaaanz langsam. Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf, ein Foto muß her. Ich legte meine Kamera aufs Eis mit Softblitz Einstellung, hier das Ergebnis.


Ich finde das Bild einfach irre, froh war ich, dass wenigstens ein Fisch zu sehen und lebendig war.



Auf dem Weg nach Ihringen hatte ich dann noch einen wunderbaren Sonneuntergang erlebt.
Eine riesengroße Sonne verschwand hinter den Bäumen und tauchte alles in ein rosarotes Licht.


Dann ging alles ganz schnell, in wenigen Minuten war sie nicht mehr zu sehen, aber vorher lugte sie noch hinter einem Baum hervor.


10 Kommentare:

Barbara hat gesagt…

Da wurdest du aber reich an wunderschönen Motiven beschenkt auf deiner Fahrradtour. Das war wohl die Belohnung für die ausgehaltene eisige Kälte (die übrigens auch bei uns herrscht)!
Liebe Grüsse, Barbara

Henny hat gesagt…

wie wunderschön doch die Natur ist auch wenn sie uns nicht mit bunten Blumen überschüttet!!
Ich wünsche dir ein frohes Fest!!

Anonym hat gesagt…

wunderschön, sind deine Eiskristallle. Ich weiß gar nicht mehr wie Eisblumen sich anfühlen.
Nur in meiner Erinnerung an die Kinderzeit leben die Eisblumen an den Fenstern. Wie wir unsere Nasen daran gehalten haben und gepustet um ein Guckloch zu schaffen. Erst wenn der Kohleofen, die Stube wieder richtig durchgewärmt hatte, sind sie verschwunden.

Ganz liebe Grüße von der Ostsee
NaturElla

Susanna hat gesagt…

Ganz schön mutig bei dieser Kälte aufs rad zu steigen und dann gleich noch 8km. Dein mut hat sich für uns gelohnt. Alleine schon das bild mit dem Apfel oder die Schnecke, oh und erst der fisch, einfach wunderbar. Wann fährst du wieder los???

Gartenzauber 2008 hat gesagt…

Hallo naturwanderer,
schöne bilder von deiner umgebung,
danke für die nette geschichte
dazu, auf deinem weg...!

Lg waltraud

Jojo hat gesagt…

Einzigartige Bilder - vielleicht sollte es einfach so sein mit dem Fahrrad! Der Stern von Bethlehem - ein toller Gedanke! Liebe Grüße von marlene

Romy hat gesagt…

Wunderschöne frostige Bilder.
Doch das letzte mit dem Sonnenuntergang ist mein Favo.

Danke auch für deine lieben Grüße.

Frohes Fest und Guten Rutsch
LG *R*

Wurzerl hat gesagt…

Schön, wunderschön, so winzig kann ein Natur-Kleinod gar nicht sein, daß Du es nicht doch aufstöberst. Und wir, die wir nicht auf dem Fahrrad gefroren haben, dürfen einfach mitschauen, dankeschön.
Ganz liebe Grüße vom reich beschenkten Wurzerl

Naturwanderer hat gesagt…

Hallo Euch allen,

da sollte ich mich doch wohl bedanken, für alle lieben Kommentare, DANKE.
Also, Radfahren macht mir garnichts aus, 8 km ist nicht viel für mich. Ich fahre täglich mit dem Rad, kleinere und größere Strecken, ich muß das tun.Nach einem Herzinfarkt muß ich ständig in Bewegung bleiben, was ich gerne tue. Alles ohne Ergeiz, nur so zum Spass, da sieht man dann all die Kleinigkeiten, das Auge übt sich darin. Wenns Euch gefällt dann macht es nochmal soviel Freude.

Seid lieb gegrüßt
von Edith

SchneiderHein hat gesagt…

Ja, auch jetzt gibt es so viel zu entdecken. Wenn es nicht so eisig und oft grawäre, würde ich auch viel häufiger mit der Kamera im Garten unterwegs sein.
Aber so schöne Momente hat unser Garten dann doch noch nicht oft zu bieten, obwohl es hier seit Sonntag friert und taut und friert...
Nun kommt allerdings langsam die Sonne raus und es entstehen vielleicht doch ein paar frostige Fotos.
Liebe Grüße und einen gemütlichen 4. Advent.
Silke