Dienstag, 10. Juni 2008

Kleiner Ausflug zum Rhein

Nachdem wir hier im Süden nicht so sehr von der Sonne verwöhnt waren, ließ sie sich am Wochenende endlich mal wieder blicken. Da zog es einen raus, ich nahm mein Fahrrad aus der Garage und los ging es.
Ja wohin wollte ich denn überall ??? Am liebsten alles auf einmal sehen, ich entschloß mich dann nach Breisach zum Rhein zu fahren. Dort auf dem Rheindamm sollte es auch Orchideen geben, die wollte ich suchen.
Auf dem Weg dorthin kam ich an mehreren Maisfeldern vorbei. Die Bestellung im Frühjahr hatte hier ein großes Bienensterben ausgelöst. Das Saatgut war mit roter Beize bearbeitet, weil es sehr trocken war bei der Einsaat wirbelte die trockene Beize hoch und legte sich auf die Blüten. Von den Landwirten allerdings nicht so gewollt, das Saatgut war nicht sehr gut mit der Beize verarbeitet und so traf es die Bienen tödlich. Es sind Ansprüche an die Hersteller gestellt worden, denn manche Imker hatten große Verluste. Solches Saatgut lag immer noch sichtbar am Rande der Felder herum:

(Klick und groß wird das Foto)
Am Rhein angekommen, herrschte reges Treiben auf dem Altrheinarm. Die Ruderer waren fleißig im Training, viele, viele Boote glitten ganz leicht übers Wasser.

Ein schöner Anblick war das schon, auch wenn die Sonne sich nicht so richtig zeigen wollte.
Ganz langsam bin ich den Rheindamm marschiert, viel stehen geblieben, die Pflanzen abgesucht ob irgendwo sich was anbietet. Da sah ich ziemlich am Boden das wunderbare Gespinnst einer Röhrenspinne:


Der Eingang zur Spinnenunterwelt, sieht der nicht kunstvoll aus? Ich wartete eine Weil ob nicht eventuell die Bewohnerin rauskommt, sie kam:

Verschwand aber sofort wieder und ließ mich nur dieses eine Foto machen, genau muß man schon schauen.
Ich habe diesen Käfer schon unzählige Male fotografiert, wenn ich den Kerl mit seinen dicken Hinterschenkeln sehe, dann packt es mich immer wieder, ein Foto muß her.


Es ist ein Scheinbock und trägt den schönen Namen Odemera flavipes, die Schenkel verleiten einen doch direkt zum Reinfetzen, oder??? Aber halt, er ist klein, nur 5 - 9 mm , da gibt es dann doch nicht viel zum Fetzen. Eine kleine Fliege nutzte auch noch mal eben ein winziges Sonnenbad, sie leuchtete mir so rötlich entgegen.



Diese Fliege traf sich noch vor Sonnenuntergang mit einigen anderen zu einem Schönheitswettbewerb, es ist eine Eintagsfliege. Leider kann ich nicht ihren genauen Namen sagen, weil ich mich nicht so genau auskenne und sie auch schwer zu unterscheiden sind aufgrund ihrer Flügelzeichnungen.

Die Wanzen waren auch noch unterwegs, hier eine Blindwanze/Polymerus microphthalmus.



Immer auf dem Sprung und immer neugierig, schaut dieses kleine Tierchen in die Welt. Es ist eine Zikade und dürfte die Erlenschaumzikade/Aphrophra alni sein.



Es war dann noch eine nette Radwandertour geworden. Manche Spaziergänger schauten verdutzt, weil ich so genau auf Brennesseln und anderes "Zeugs" geschaut habe, ich habe mich amüsiert, mich anzusprechen hatte sich niemand getraut, neugierig waren sie schon.
Orchideen fand ich leider keine.

5 Kommentare:

Wurzerl hat gesagt…

Auch wenn Du keine Orchideen gefunden hast, es hat sich doch gelohnt, es sind doch viele kleine "Stars" vor Deine Linse gehüpft. Ist ja auch kein Wunder, bei den Models und Filmstars ist es ja auch so, daß sie sich um die besten Fotografen reißen. Warum soll jetzt ausgerechnet so eine kleine Zikade, oder der taffe Junge mit den dicken Schenkelchen nicht eitel sein?!
Ich wünsche Dir noch eine schöne restliche Woche und warte auf Deinen nächsten Ausflug!
Liebe Grüße vom Wurzerl

Barbara hat gesagt…

Ja, ja, die interessanten Brennnesseln! Wurde von meiner Nachbarin auch schon gefragt, weshalb ich einen "Busch" davon stehen lasse in meinem Garten! Aber hast du dort tatsächlich schon etwas gefunden??
Liebe Grüsse,
Barbara (die immer gerne mit dir mitwandert!)

Naturwanderer hat gesagt…

@ Wurzerl, vor die Linse unbedingt hüpfen, den Gefallen tun die Stars mir denn doch nicht. Mit ein wenig Geduld klappt es fast immer.

@ Barbara, ja, ich finde immer irgendwas, eine Raupe, eine Wanze, einen Blattkäfer. Man muß ne Weile stehen bleiben, dann kommt garantiert jemand und benutzt die Brennnessel, entweder als Ausguck oder als Sonnenplatz, je nach Wetterlage.
Lieber Gruß
von Edith

Brigitte hat gesagt…

Nun kann ich wieder auf blogrunde gehen, diese Woche zumindest. Und musste dich auch gleich besuchen. Deine Fotos sind toll!! Diese Röhrenspinne hat es mir angetan und der Scheinbock ebenso. Wenn wir dich nicht hätten, dann würden wir auf so manches Naturschauspiel verzichten müssen. Da möchte ich mich auch mal bedanken für deine Mühe! LG und ein schönes Wochenende, Brigitte

Bek hat gesagt…

Bei uns gibt es auch recht viele Netze der Roehrenspinnen - wirklich aeusserst interessant und sie sind wahnsinnig schnell weg, wenn man nur etwas zu nah ran kommt.
LG, Bek