Der vorletzte Tag in der Weinlese begann für Balou nicht so spannend, wir mußten ihn ein wenig anbinden, weil in der Nähe eine Straße war. Da saß er dann, behütete die leeren Eimer und begrüßte uns immer ganz freudig, wenn wir wieder aus der Rebzeile bei ihm ankamen.
An diesem Tag ernteten wir Weißburgunder.
Viel kann man davon nicht naschen, deshalb waren auch die Eimer rasch gefüllt.
Auf keinen Fall darf man vergessen, die Schere aus dem Eimer raus zu holen. Das kann ganz schlimme Folgen haben, die Schere gelangt in den Bottich, von dort in die Abbeermaschine und blockiert atomatisch den ganzen Ablauf in der Winzergenossenschaft. Alles schon passiert, sehr ärgerlich für alle. Ich habe sie natürlich rausgeholt, nachdem das Foto gemacht war.
Bald war auch der Bottich voll und wieder war ein Stück abgeerntet.
Diese zwei haben sich auch darüber gefreut.
An den Fotos kann man auch gut erkennen, dass die Sonne noch nicht überall hinschien, es war halt noch früh.
Am allerletzten Tag brauchten wir nur noch ein paar Rebzeilen abernten, wo diese Maschine nicht hinkam.
Sie gehört meinen Winzerfreunden, der Sohn ist davon der"Chef", er hat sich vor einigen Jahren diesen Vollernter zugelegt. Damit, und mit vielen anderen praktischen Maschinen für den Weinbau, ist er ein tüchtiger Lohnunternehmer hier im Ort.
Man kann hier gut erkennen wie diese Maschine funktioniert. Der Vollernter fährt über die Rebzeile, das Fahrerhäuschen schwebt in ca. 3,5 m Höhe , drinnen wird alles PC gesteuert. Die Rebzeilen werden geschüttelt, die reifen Trauben fallen auf ein Förderband, werden nach oben getragen, zwischendurch werden durch ein Gebläse die Blätter entfernt. Oben angekommen, werden die sauberen Trauben in Behälter geschüttet, rechts und links als nach unten zeigende Kästen zu erkennen. Sind die Kästen voll, das zeigt ein Computerbild, werden sie in die bereitgestellten Bottiche abgefüllt.
Uns bleiben dann nur noch die unbefahrbaren Rebränder zum Abernten.
Es war ein wunderschöner Tag, dieser letzte Herbsttag. Ein Blick über die verschieden gefärbten Weinberge.
Weil alles so flott lief und weil es noch so schön war, beschlossen wir noch ganz zügig ins nächste
Winzerdorf zu wandern, um dort einzukehren. Wir zogen uns rasch um und ab ging es.
So einen schönen Herbstabschluß gibt es nicht jedes Jahr.
5 Kommentare:
und nun --hick--liebe Edith, seid ihr wieder daheim, die Ernte ist gelaufen und ihr seid ja eine fleißige Truppe...das Ernteauto fand ich ja toll...noch nie gesehen...
eine schöne Woche wieder von
Saba
Hallo liebe Edith, danke für das schöne Foto von Balou - freu - freu - den würde ich schon gerne kennenlernen - rumtollen und die letzten Beeren "fangen" - aber eine Straße ist gemein - würde Herrchen mit mir auch machen.
So eine Weintraubenreinholmaschine ist wirklich etwas ganz Neues für mich - danke für die techn. Erklärung - Du bist - wie immer sehr spannende - up´s ich meine natürlich Deine Post.
Wuff und
LG Aiko
Was für eine schöne Aufgabe, ernten zu dürfen, was liebevoll, sorgfältig, manchmal auch besorgt gehegt und gepflegt wurde. Der Lohn für ein ganzes Jahr Arbeit ist endlich eingefahren und in Sicherheit. Ich wünsche den Winzern eine gute Süsse und Qualität und Euch ein volles Glas zum Geniessen. Du weisst ja - nächstes Jahr!!!
Danke für Deine Zeilen, Antwort kommt!
LG Wurzerl
Für eine norddeutsche Pflanze wie mich ein interessantes Posting, das mich in meinem Wunsch bestärkt unbefdingt mal zur Weinlese in den Kaiserstuhl zu fahren! High-Tech-Ernte ist ja ein unglaubliches Verfahren, hätte nie gedacht, dass das so funktioniert!
So, liebe Edith, nun sieht die "altmodische" Winzertochter endlich mal eine der besagten Pflückmaschinen!!! Also die könnten wir bei unseren steilen Hängen nie einsetzen, werden deshalb wohl noch lange Handarbeit machen müssen!!! Ich mag es dir und den Weinbauern so gönnen, dass die Weinlese bei sonnigem und trockenem Wetter stattfand.
Liebe Grüsse, Barbara
Kommentar veröffentlichen