Sonntag, 7. Oktober 2012

Sie leuchten nun wieder

Bei den derzeitigen Spaziergängen durch den Kaiserstuhl, oder sonst wo, leuchten sie wieder, die wilden Herbstfrüchte. Eine kleine Auswahl folgt nun.

Schlehen, wenn man den Mut hat in eine Frucht hineinzubeißen, dann erlebt man ein sehr "saures" Wunder. Manche machen ja Likör daraus, sie benötigen dann allerdings ein kurzes Überfrieren, dann kann man sie auch essen, mit Vorbehalt.

Da schmecken diese Früchte natürlich viel besser. Ich habe mir doch in der letzten Woche die Mühe gemacht und habe 1 kg Hagebutten zu Mark verarbeitet. Es ist zwar mühsam, aber es hat gelohnt, lecker, lecker und sehr kostbar. Wir bereichern damit so manche Quarkspeise und Müsli.

Sie ist wohl den meisten Lesern unbekannt, es ist die Mispel. Etwa pflaumengroß und auch erst nach dem ersten Frost geniessbar. Davon hatte ich auch mal  Marmelade gemacht, das Ergebniss entsprach nicht so ganz meinen Vorstellungen. Als ich im darauffolgendem Jahr wieder einen Versuch startete, fügte ich Zitrone dazu und dann schmeckte es schon besser. Der Aufwand ist sehr groß, da bleibe ich doch lieber bei den einfachen Beeren.

Halloween kündet sich an, überall stehen sie zum Verkauf. Ich habe in diesem Jahr einen Chutney daraus gemacht, sehr lecker. Zusätzlich kamen noch Ingwer, Knoblauch, Chillischoten, Nelken, Lorbeer, Zucker, Essig und Rosinen dazu. Nun ist es mal wieder ein besonderes Geschenk für Liebhaber solcher Dinge.

So schön sauber und hell sind in diesem Jahr nicht alle Walnüsse, denn auch in diesem Jahr hat sich die schädigende Fliege über die Nüsse hergemacht. Sie legt ihre Eier in die grüne Schale, die Würmer entwickeln sich darin und die Nuss kann sich nicht weiterentwickeln, sie bekommt eine schwarze Schale und fällt vom Baum. Vom modrigen Gestank ganz zu schweigen.

Bei meiner Aktion am Freitg mit einer Schulklasse waren diese Früchte ein begehrtes Objekt. Die Lehrein will am Montag mit allen gesuchten Dingen aus dem Wald, ein großes Mandala erstellen. Ich werde es mir anschauen gehen.

Pfaffenhütchen, für uns Menschen nicht geniessbar, aber für die Vögel eine eiseren Ration für den Winter.

Üppig, üppig der Feuerdorn. Eine Bekannte von mir hat einmal daraus Marmelade gekocht, gewöhnungsbedürftig, aber nicht giftig.

Die Tollkirsche dagegen ist es schon, nämlich giftig. Zum Glück steht sie sie nicht in Massen in den Wäldern, dennoch eine Warnung ist angebracht.

Leuchtendes Rot am dunklen Waldboden, es sind die Beeren des Maiglöckchens. Sehr vielen Leuten ist es unbekannt, dass das Maiglöckchen Beeren hat, sie sind ebenfalls ungeniessbar, sehen jedenfalls hübsch aus.
Eine Freundin machte mich drauf aufmerksam, die Beeren der Maiglöckchen sind giftig bis tödlich. Ich habe es etwas verharmlost, in dem ich nur von "ungeniessbar" sprach, sie hat natürlich Recht. Also, Finger weg.

Hat Ähnlichkeit mit einer Brombeere, ist aber die Kroatzbeere. Erkennungszeichen, leicht bereift, das meint, sie glänzt nicht so wie die Brombeere. Man kann sie aber auch essen, sie ist säuerlicher. Als Likör ist sie wahrscheinlich eher bekannt.

Ebenfalls brombeerähnlich, die Kermesbeere. Sie trägt ihre Früchte als Traube, leuchtet verdächtig kräftig blau und verleitet schon mal zum Probieren. Aber Vorsicht, lieber nicht. Vögeln bekommt sie, sie laben sich gerne dran. Die Kinder sollte man unbedingt darüber aufklären.

Hier kann man bedenkenlos reinbeissen, wenn man sich mit dem wenigen Fruchtfleisch zufrieden gibt. Es ist die Kornelkirsche, wenn sie sehr reif ist, schmeckt sie angenehm fruchtig frisch. Auch davon habe ich mal Marmelade gemacht. Mit dem großen Kern im Inneren, ist die Ausbeute nicht so üppig, aber der Geschmack um einiges fruchtiger als Kirschmarmelade. In diesem Jahr gab es viele Früchte, aber ich habe mich nicht dazu entschliessen können, sie zu verarbeiten.

Auf sehr, sehr trockenem Gelände hier bei uns, wächst z.Zt. die Goldaster/Galetta linosyris. der Boden, auf dem sie wächst, ist steinig und sehr warm, solch einen Boden liebt sie. Ganze Böschungen leuchten einem entgegen.

Während vieles sich in seiner Fülle und Farben zeigt, sind einige Früchte schon wieder in Auflösung begriffen, dieser Lampion, gefunden in meinem Garten.

Immer noch sind Spaziergänge mit Naschereien verbunden, Trauben, Nüsse, Äpfel usw. Man kommt oft mit verklebten Fingern zurück, denn die Trauben haben gute Öchle, ich denke, die Winzer sind zufrieden.
Erfreut euch an der Fülle der Farben, an der warmen Sonne, wir wissen nicht, wie lange sich noch der Winter zurück hält.















3 Kommentare:

Jojo hat gesagt…

Liebe Edith, oh wie schön sind Deine Wanderungen immer wieder. Ich weiß, ich melde mich viel zu selten, aber die letzten Monate haben mir ziemlich viel Energie genommen. Jetzt gehts hoffentlich wieder bergauf und deshalb... möchte ich Dir unbedingt sagen, wie mich Deine Infos zur Natur begeistern. Gerade jetzt auch diese zu den Früchten des Herbstes, denn längst nicht alle kannte ich. Aus Schlehen haben wir schon vor Jahren einmal ganz leckeren (und gesunden :-)) Saft gemacht. Hier steht auch eine Hecke, bei der wir uns aber nicht 100% sicher sind, ob es wirklich Schlehen sind. Jochens Vater hat sich da nämlich vor vielen Jahren auch einmal vertan und ein exzellentes Brechmittel produziert, weil es eben keine Schlehen waren.
Ein ganz besonderes Kunstwerk der Natur ist allerdings dieses filigrane Laternchen, finde ich.
Nun wünsche ich Dir einen schönen Sonntag & sende ganz herzliche Grüße von Lene

Rita, südl. Ortenau hat gesagt…

Hallo Edith,
Mispelmarmelade ist einfach herzustellen:
Wenn die Mispeln weich sind (dunkelbraun werden) waschen, mit Schale kochen, durch die flotte Lotte pressen.
Mit Zucker und Biozitronensaft, evtl. mit geriebener Schale, zu Marmelade kochen, lecker.
Variation: entsaften, als Gelee verarbeiten, wie bei Marmelade
Liebe Grüße
Rita, südl. Ortenau

Elke hat gesagt…

Mispeln gibt es bei uns recht häufig. Ich musste gerade an einen der letzten Inspector Barnaby-Filme denken *lach*. Da versuchte "Sie" ihm ebenfalls Marmelade aus "verfaulten" Früchten nahe zu bringen.
LG - Elke