Montag, 29. Januar 2007

Mein Rotkehlchen



Jeden Tag freue ich mich auf "mein Rotkehlchen". Immer wenn es kälter wird, ist es plötzlich wieder in unserem Garten. Den ganzen Sommer über sehe ich es nicht, oder ich übersehe es. Wenn ich die Rolläden in der Küche hochziehe, schaue ich gleich, ob ich es irgendwo auf einem Baum entdecke. Meistens sitzt es auf unserem Holunderbaum, dann begrüße ich es fröhlich mit: Grüß dich, mein rotes Kehlchen, ich weiß, es hört es nicht, aber es fängt jedesmal heftig an auf und ab zu wippen. Dann setzt es zum Flug auf unseren Feigenbaum an und schaut ganz vertraut ins Küchenfenster mit seinen faszinierenden Augen, ich bin immer wieder neu entzückt. Wenn es denn lange genug um sich geschaut hat, ob nicht irgendwo die Katze von den Nachbarn zu sehen ist, fliegt es auf den Boden wo ich ihm allerlei Leckerbissen Schnabelgerecht hingestreut habe. Nüsse, kleingeschnittenes Trockenobst, Haferflocken und Samen, in Fett eingeschmolzen, sind zum Frühstück gerade recht.

Den Tag über sehe ich es dann auch wieder nicht, erst kurz vor dem Dunkelwerden hüpft es wieder herum. Bei Sonnenschein höre ich es oft singen, ich suche es dann, stelle mich unter den Baum und genieße seine glockenreine Melodie. Oft ist es schwierig es zu entdecken, z.B. wenn es in der Verästelung des Knöterichs sitzt, aber dank seines schönen roten Kehlchen kann man es finden. Es ist auch sehr sozial, nicht wie die Amseln, die oft damit beschäftigt sind, Fresskonkurenten zu vertreiben, nein, sie dulden Mitesser, das macht sie so symphatisch. Wo es sich den Sommer über aufhält, bleibt sein Geheimnis.

Heute am 31.01.07 war es leider noch nicht da, ich hoffe es kommt noch. Sonst bin ich sehr traurig.

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