Dienstag, 15. September 2009

Vor hundert Jahren ....

.... sah die Welt in der Lüneburger-Heide auch ganz anders aus. Weil es uns interessierte, besuchten wir ein Museumsdorf. Auch damals gab es reiche und ärmere Menschen. Dieses Haus gehörte einem gut verdienenden Ehepaar, man sieht es gleich an der sehr schönen Klinkerfassade.


Drinnen konnte man ebenfalls erahnen, dass es sich um besser gestellte Leute handeln mußte, alles war vornehmer eingerichtet, hier mal die Schlafstätte.

Deutlich erkennbar die geweißten Wände, die hübschen aufwendigen Holzarbeiten. Die Deckenbalken waren ebenfalls gestrichen und zudem noch bunt übermalt.
In dieser Küche brauchte die Herrin des Hauses sicherlich nicht kochen, dafür hatte sie ihre Bediensteten.

Es war sicherlich nicht so einfach hier zu kochen, die Töpfe und Tiegel waren sehr schwer, ich habe sie mal gehoben. Was mich immer wieder fasziniert, ist die Pflasterei auf dem Boden, so gleichmäßig so exakt, einfach perfekt.
Fließendes Wasser gab es natürlich nicht, aber ein Ziehbrunnen am Haus, war schon ein Vorteil.

Die Eingänge in die Häuser waren mit sehr schönen Türen geschmückt, von denen noch einige sehr gut erhalten sind.

Sie sieht doch wirklich einladend aus, da geht man doch gerne ins Haus. Nicht nur die Verarbeitung des Holzes ist schön, sondern auch der Türgriff:

Nichts Maschine, alles Handarbeit.
Da hat dann der Dorfschmied seine ganze Fantasie auf diesem Amboss ausgelassen. Das waren sehr gefragte und wichtige Leute.

Zu einem so großen vornehmen Haus gehörten auch Bienenstöcke, von deren Produkten man viel herstellen konnte, nicht nur Honig.

Bienenstöcke gehören einfach in diese Heidelandschaft, genauso wie die Heideställe für die Schafe, in denen Schaf und Mensch Unterschlupf finden konnten.



Hünengräber gehören ebenfalls zum Heidebild. Gewaltige Steine sollen von Norwegen sich bis in die Lüneburgerheide in der Eiszeit bewegt haben, dort hat man sie zum Gräberbau benutzt.

Dies ist kein Original, es ist nachgebaut, in Wirklichkeit sind die Steine viel größer, weshalb sie auch Hünengräber genannt werden. Man konnte sich nicht vorstellen, wer solche Steinmassen aufeinander stapeln könnte, das konnten nur " Hünen " also Riesen sein. Es gäbe noch viel zu zeigen, aber dies soll nur einen kleinen Einblick in eine sehenswerte Landschaft sein und zum selber Bereisen anregen.

5 Kommentare:

Brigitte hat gesagt…

Es muss besondere Freude gemacht haben, über dieses schöne Gelände zu gehen und die alten Dinge anzusehen. Auch wir sind besuchen gerne Museen und sind von alten Bauten und Gegenständen sehr fasziniert. Was mir in deinem Bericht besonders gefallen hat, ist die Liebe zum Detail! Wunderschöner Türgriff, Türblatt etc. Auch den Boden finde ich bemerkenswert.

Lieben Gruss auch, Brigitte

Iris hat gesagt…

Sehr schön, Deine mitgebrachten Bilder erinnern mich wieder an den herrlichen Ausflug, den mein Lieblingsbegleiter und ich kürzlich ins nahegelegene Freilichtmuseum Detmold gemacht haben.
Herzliche Grüße,
Iris

kleine-creative-Welt hat gesagt…

Durch die Lüneburger Bilder bin ich hier gelandet. Ich bin auch total fasziniert von der Lüneburger Heide. Wir waren vor 2 Jahren dort. Einfach herrlich. Ich bin begeistert von den wunderschönen Fotos, die Erinnerungen wecken. Die wundervollen Türen haben uns auch so sehr gefallen. Überhaupt die Häuser - die Heide - auf den Spuren von Hermann Löns -
lg Ruth

Frau G hat gesagt…

Es ist schön in so einem Freilichtmuseum spazieren zu gehen. Könntest Du Dir vorstellen so zu Hause zu wirtschaften?
Aber das hat nostalgischen Charme.
LG Gaby

Akaleia hat gesagt…

Wieder mal ein interessanter Beitrag - die Heide hat schon ihren ganz eigenen Charme - tolle Bilder von den Herden.....
und die guten alten "Handarbeiten" - es ist ein Jammer, dass man für solche Sachen - wenn man sie überhaupt noch bekommt heute Unsummen bezahlen muss.
LG
Birgit