Nun will ich gleich den Besuch der Landesgartenschau vorstellen, nachdem ich ich von Freudenstadt berichtet habe.
Wenn man als Gast im Schwarzwald ist, dann erhält man eine Konuskarte, mit der man fast durch den ganzen Schwarzwald kostenlos fahren kann. Nur ein geringer Betrag, 80 Cent pro Person und Tag zahlt man dafür, wir fanden das toll.
Natürlich sind wir damit ins nahegelegene Horb am Neckar gefahren. Man brauchte nicht lange zu suchen, der Eingang befand sich direkt gegenüber des Bahnhofs ca. 250 m.

Über diese Brücke mußte man gehen, dann war man dort. Was sofort auffiel war, man hatte den Neckar ins gesamte Gelände mit einbezogen. Das gefiel mir sehr, sehr gut. Den natürlichen Flußlauf belassen und nur mit Blumenrabatten und anderen zum Garten gehörenden Utensilien bestückt, sehr gut gelungen.

Hoch oben auf dem Berg blickte dieses Gebäude herab, von dem ich nicht weiß, ist es eine Burg oder ein Schloß, hinauf zu steigen war mir zu stressig.
Immer wieder hatte man Teilelemente des früheren Stadtlebens mit einbezogen, wie dieser Fischerkahn, der geschmückt mit Blumen die Bedeutung der Flußfischerei in Erinnerung brachte.

Die Flösserei spielte auch am Neckar ein Rolle, hier wurden die Holzstämme zusammengefügt und auf die lange Reise nach Holland geschickt, eine mühevolle und sehr kunstvolle Angelegenheit, die fachliches Geschick voraussetzte. Amsterdam steht ja zum Teil auf Holzpfählen, die aus dem Schwarzwald stammen. Das meiste Holz wurde aber für den Schiffsbau benötigt. Eine Anlegestelle macht auf diesen wichtigen Handelszweig aufmerksam.

Geschickt anrrangiert waren auch immer wieder die Kinderarbeiten, wie hier oben eine Kindergartenarbeit.

Ging man unter diese Brücke durch, dann standen einem Köpfe gegenüber, die an die Statuen der Osterinseln erinnerten, ebenfalls Kinderarbeit.

Ich vergass noch zu berichten, dass der gesamte Rundweg den Neckar mit einbezog, ca. 5 km insgesamt war er lang. Immer wieder konnte man ganz nah am Neckar laufen oder ein wenig höher sich an den Blumenrabatten sattschauen, die kommen jetzt.
Da man den natürlichen Flusslauf miteinbezog , gab das der ganzen Schau eine gewisse Natürlichkeit, ich war immer wieder beeindruckt.
Kleine Kunstwerke gab es natürlich auch, jemand hatte aus Lianen eine Bank gebastelt und dort hinein Sempervien gepflanzt, sehr originell.

Oder diese großen Sitzmöbel, die ja nicht so einladend waren, weil so hoch, es hat sich auch niemand gewagt, sich draufzusetzen.

Nochmals eine sehr gelungene Kinderarbeit in einer Kleintierzuchtanlage, die auch ins Gesamtgelände genommen wurde.

Ja, das Glanzstück der Tieranlage war dann ein Pfau.

Er parierte aufs Wort, er stellte sein Rad und erntete viele Aaaas und Oooos, das gefiel ihm. Er drehte sich um und präsentierte dann noch sein Hinterteil, das sah aber auch ganz passabel aus.

Mit den kurzen Federn kann er sehr laut rascheln um seine Erregung kundzutun, um dann auf irgend ein Huhn, das ihm in die Quere kommt, los zu rennen, um es zu vetreiben.

Einen sehr gelungenen Beitrag leistete die Forstverwaltung, sie stellte neben den üblichen Tieren und Bäumen des Waldes auch mal sowas vor, einen Totholzbaum. Damit sollte bewußt gemacht werden, wieviel Lebensraum in einen einzigen toten Baum zu finden ist. Klar, er sieht vielleicht nicht so attraktiv aus, wenn der da so in der Gegend steht, aber bei näherem Hinsehen entpuppt er sich zu einem Eldorado. Vielleicht sollte man man im eigenen Garten nicht jeden Baum mit Stumpf und Stiel ausrotten. Bei uns liegt nun schon seit mindestens zwei Jahren ein gefällter Walnusbaum, er modert vor sich hin. Dort finden meine Holzbienen ihr Zuhause, andere Käfer und Spinnen. Im Winter sieht er nicht hübsch aus, im Sommer ist er umgeben mit unseren Himbeeren, man sieht ihn dann nicht mehr. Deswegen war ich von dieser Idee besonders angetan.
Natürlich haben wir auch Ausschau nach Insekten gehalten, diesmal war es mein Mann der diese Eintagsfliege/Baetis sp. gefunden hatte.

Die muß sich aber ranhalten alles an einem Tag über die Bühne zu kriegen, Paaren, Eierlegen und dann tschüsss.....
Nachdem wir uns über mehrere Stunden im Gelände aufgehalten hatten, gingen wir noch ein wenig in die Stadt, Horb hat eine sehr schöne Altstadt mit vielen engen Gässchen und hübschen Fachwerkhäusern.


Bilder von Fachwerkhäusern gibt es ja viele und alle gleichen sich auch ein wenig, darum soll es dabei bleiben.
Ihr habt schon gemerkt, ich habe nicht soviele Blumenbeete gezeigt, nicht dass sie mir nicht gefielen, aber die kennt ihr ja zur Genüge von anderen Ausstellungen, ich halte Ausschau nach den nicht alltäglichen Dingen und da werde ich immer fündig. In Horb hat mir ganz besonders gut gefallen, dass der Neckar eine bedeutende Rolle dabei gespielt hat. Immer wieder konnte man bis ans Ufer und dort Flora und Faune bestaunen, das bietet nicht jede Gartenschau.