Seit ein paar Tagen haben wir Frost, er hat den Kaiserstuhl fest im Griff. Man muß dennoch raus, auch der Frost hat seine Schönheiten im Angebot.
Ich hatte im benachbarten Bötzingen etwas zu erledigen, wenn man als "Naturwanderer" schreibt, dann sollte man auch danach handeln, dachte ich. Das Auto lies ich stehen, unsere Regio-Bahnkarte war ausgeliehen, da blieb dann nur noch das Fahrrad übrig. Dick angezogen fuhr ich los, bis nach Bötzingen sind es ca. 8 km, eine Tour.
Am kleinen Biotop, er liegt am Radweg, mache ich immer halt, heute auch. Es gibt dort immer etwas zu sehen.

Dieser Grashalm, er schaute zum Wasser heraus, sieht er nicht schön aus? Der kleine Tümpel war zugefroren, eine ziemlich dicke Eisschicht konnte ich feststellen, wagte mich aber nicht aufs Eis.
Ich ging ganz herum und fand interessante Dinge, der Apfel, wer hatte ihn hineingeworfen? Nun ist er festgefroren und gab einen wunderbaren Farbklecks ab.

Dies ist mein "Stern über Bethlehem", genauso hätte er doch aussehen können.


Ganz verloren ein weiterer Stern, sieht doch aus wie im Weltall ist aber alles auf dem Eis zu sehen. Ich hätte da noch lange verweilen können, Motive suchen , Geschichten erfinden, aber ich hatte ja einen Auftrag zu erledigen.
Dort, wo ich dann meine Aufgabe zu erledigen hatte, gab es auch einen winzigen Gartenteich, na da mußte ich doch schnell mal schauen was es dort gab. Auch da, alles zugefroren, aber ganz andere Motive.

Eingefrorene Luftblasen z. B., das muß man sich man überlegen, eingefrorenes Nichts, einfach Luft, hier sichtbar geworden und zur Schönheit erklärt.

Sie ist wohl total überrascht worden, hat wohl keinen Wetterbericht gehört sonst wäre sie sicher eher gestartet, bei dem Tempo, das Schnecken so drauf haben, da geht alles ein bisschen langsamer. Wir Menschen könnten manchmal etwas vom Tempo der Schnecken abschauen, aber in diesem Fall besser nicht. Ich habe sie einfach sitzen gelassen, weil ich nicht weiß, ob ich ihr mehr Gutes oder eher Schlechtes angetan hätte.
Weil ich wußte, dass in dem Teich auch Goldfische leben, habe ich mir Gedanken gemacht, ob er wohl tief genug ist und was die jetzt wohl machen. Während ich so schaute, sah ich doch etwas Rotes ganz still im Wasser liegen. Oje, dachte ich, tot aber als ich noch so guckte und guckte, da bewegte sich der Goldfisch gaaanz langsam. Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf, ein Foto muß her. Ich legte meine Kamera aufs Eis mit Softblitz Einstellung, hier das Ergebnis.

Ich finde das Bild einfach irre, froh war ich, dass wenigstens ein Fisch zu sehen und lebendig war.
Auf dem Weg nach Ihringen hatte ich dann noch einen wunderbaren Sonneuntergang erlebt.
Eine riesengroße Sonne verschwand hinter den Bäumen und tauchte alles in ein rosarotes Licht.

Dann ging alles ganz schnell, in wenigen Minuten war sie nicht mehr zu sehen, aber vorher lugte sie noch hinter einem Baum hervor.