Wir haben z.Zt. sehr wechselhaftes Wetter. Immer wieder Schauer, sehr heftige sogar. Ich komme garnicht dazu im Garten für Ordnung zu sorgen. Alles ist gewaltig gewachsen und sollte dringend auf Vordermann gebracht werden. Zweimal stand unsere Garage voller Wasser und der Garten hätte vorerst auch genug Feuchtigkeit.
Dennoch, am Samstag und Sonntag war es wieder netter, pünktlich zu den "Kaiserstuhl-Tunibergtagen", die alle zwei Jahre im Wechsel durchgeführt werden. In diesem Jahr war Ihringen dran, da war allerhand los bei uns. Alle Vereine, Organisatoren von Besonderheiten am Kaiserstuhl, nicht nur der Wein, stand im Vordergrund, sie alle waren aufgefordert, ihre Produkte vorzustellen. Da gab es die Kaiserstühler Edelbrenner, die Kaiserstühler Gästeführer, die einzelnen Hofläden mit ihren Besonderheiten. (Bauernbrot, Säfte) Beliebt ist auch die" Kaiserstühler Walnusstorte", verschieden Öle, Pestos, von der Mühle in Achkarren, Kosmetika, aber alles mußte vom Kaiserstuhl oder Tuniberg sein, auch das Getreide für das Brot usw. Selbstverständlich gab es auch etwas in Kultur. Wir vom Naturzentrum hatten natürlich auch etwas im Angebot, ein Ouiz für Kinder, für alle die mitgemacht haben gab es auch einen Gewinn, ein Tüte echter "Kaiserstühler Wildblumen" für den eigenen Garten. Ich hatte zwei Kräutergartenführungen angeboten mit einer kleinen Kostprobe, es gab Wildkräuterquark und ausgeliehen hatte ich mir einen Brennnessel-Pesto von unserer örtlichen Ölmühle in Achkarren, sie waren mit einem Stand vertreten.
Hier gab ich zuerst einen kleinen Überblick über die Geschichte der Kräutergärten, angefangen bei den Ägyptern, über die Babylonier, gefolgt von den Griechen, Römern, Klöstern bis in unsere Zeit.
Mittendrin, sozusagen in unserer Kräuteridylle, in der ich vorher auch noch schnell ein wenig gelichtet hatte.
Als Abschluß der Minitour, gab es die "Versucherlis", die gut ankamen.
Neben den Kräutern gibt es im Kräutergarten auch selbstverständlich Insekten und anderes Getier, die wurden nebenbei auch gezeigt:
Diese wunderschöne Krabbenspinne/Misumena vatia z. B, für manche Teilnehmer ein besonderes Erlebnis. Dazu gibt es dann auch immer Infos, wieviele Augen, Fressgewohnheiten usw.
Hier muß man schon genau hinschauen, um etwas zu erkennen. Es handelt sich hier um eine Wolfspinne/Lycosidae sp. sie trägt den schon geöffneten Kokon mit sich herum, und beim genauen Hinschauen, erkennt man bereits die geschlüpften Kleinen auf dem Rücken, wenn man die Augen offen hält. Die Spinne sitzt auf dem "Wolligen Ziest" wie wollig der ist, kann man deutlich sehen und vor allen Dingen fühlen, samtweich.
Aus den kleinen, zusammengeballten Kreuzspinnen sind inzwischen selbständige Spinnen geworden die nun im Konkurenzkampf stehen, wer hat die bessere Position erwischt, wer hat die günstigste Einflugsschneise für Insekten gefunden, das ist fürs Überleben von großer Bedeutung.
Am Samstag war ich unterwegs, um Schmetterlinge zu fotografieren. Da fielen zuerst mal die Trauben ins Auge, schaut mal, wie die gewachsen sind.
Das macht Hoffnung auf eine gute Ernte, wenn nichts schiefläuft.
Die Ausbeute an Schmetterlingen war sehr mager. Ich habe den Eindruck, es gibt nicht mehr so viele Schmetterlinge wie in anderen Jahren. Ob eventuell die neue Flurbereinigung auch damit zusammen hängt? Ich weiß es nicht.
Die "Blauen" die findet man aber doch noch, klein, schnell und fast überall. Diesen Bläuling habe ich schon soooo oft gezeigt, es ist der Hauhechelbläuling/Polyommantus icarus.
Mit ihnen, den Kohlweislingen, kann man immer rechnen, immer und überall.
Weil sie so schön gelb sind, fallen sie gleich auf. Was aber nicht heißt, sie immer vor die Linse zu bekommen, auch hier muß man sich in Geduld üben. Es ist die Goldene Acht/Colias hyale, gerade noch so erwischt, sie sitzt an einer Knautia.
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