Diesmal haben wir eine Woche etwas für unsere Gesundheit getan, wir waren in Bad Soden, ein idyllisches Örtchen eingebettet in den Spessart, Nähe Vogelsberg.
Eine interessante Geschichte über die Bad Sodener Frauen haben wir da in Erfahrung gebracht. Da steht so eine der tapferen Frauen, die Geschichte dazu ist folgende:

Wieder einmal ist Bad Soden im Krieg umlagert gewesen, die Männer der Frauen waren alle im Feld bei der Arbeit und nur die Frauen und Kinder waren sicher hinter der Stadtmauer. Die Feinde wollten die Gunst der Stunde nutzen, um sie einzunehmen. Da kamen den cleveren Frauen eine grandiose Idee wie sie sich selbst verteidigen könnten.
Schnell holten sie alle Bienenkörbe auf die Stadtmauer und auf "los" ließen sie die Bienenvölker frei, diese stürzten sich auf die Angreifer, von Bienen geplagt und gestochen verließen sie eiligst den Ort und kamen nie wieder. In Bad Soden hatte fast jeder Bürger Bienen, im geschilderten Fall auch als Rettung zu gebrauchen. Da hat man dann den Frauen ein Denkmal gesetzt und wie ich finde, ein sehr schönes.

Auch hier im Spessart zeigte sich schon überall der Herbst, die Herbstzeitlosen blühten schon.

Einige Blätter färbten sich schon in den schönsten Farben. Auf dem Weg in den Ort stand ein Mehlbeerbaum, der seine leuchtend roten Beeren in den Himmel streckte.

Man sieht ihn nicht mehr so oft wie in früheren Zeiten, als man ihn noch zu nutzen wußte. Weil die Beeren einen hohen Vitamin-, Zucker-und Pektingehalt haben, wurden sie als wertvolles Obst sehr geschätzt. Man nahm sie in getrocknetem Zustand als Rosinenersatz im weihnachtlichen Früchtebrot.
Einen Spaziergang in den nahegelegnen Wildpark stand auch auf dem Programm. Man konnte dort mitten durch die grasenden oder ruhenden Damhirsche gehen, was mich sehr beeindruckte.
Beeindruckt schien auch der "Grand Rex" wie mein Mann diesen hier nannte.

Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, aber er stand majestätisch inmitten seiner Damen und dem Nachwuchs und hatte alles im Blick, auch uns.
Zuerst sah ich dieses Schild am Baum:

Das klang für mich so lustig, Muffel, wer ist das???

Da waren sie dann, die Muffel, ich fand sie garnicht so muffelig, sie starrten uns eben so neugierig an, wie wir sie.
Wer Spessart hört, denkt vielleicht auch an das "Wirtshaus im Spessart", der Kultfilm mit Lilo Pulver. Das Schloß, in dem der Film gedreht wurde, lag in der Nähe von Bad Soden und so ist ein Besuch schon fast Pflicht, wir waren dort. Es ist ein wunderschönes Wasserschloß:

Von Räubern keine Spur und alles tip top in Schuß, es wird sogar bewohnt.
Sogar die Vögel leben ohne Angst im Schloßgarten und wirken direkt zutraulich.

Bei einer Radtour zur Kinzigtalsperre flog mir ein Bläuling vor die Linse, den ich bisher noch nicht fotografiert hatte, ein Faulbaumbläuling/Celstrina argiolus.

Es blieb natürlich nicht nur bei dem Bläuling als Ausbeute der Radtour, kleine Zikaden entdeckte ich dann auch noch, es waren Zwergzikaden/Cicadella viridis.

Hier schaut sie ganz groß in das Kameraauge, so ein großes Auge hatte sie noch nie gesehen, drehte sich um und verschwand, um oben auf dem Blatt wieder zu erscheinen. Das nutzte ich, um auch den Rest des Körpers zu fotografieren.

Bei der Weiterfahrt rannte etwas sehr Haariges über den Weg, dies hier:

Es ist die Raupe vom Brombeerspinner/Macrothylacia rubi.
Wir hatten sie schnell mit einem Grashalm vom Weg ins Gras gelegt, aber das gefiel ihr nicht, sie schmollte und rollte sich zusammen. Auch so ist sie beeindruckend, sie ist ca. 7cm lang und ungefähr so dick wie mein kleiner Finger, naja, wie Frauenfinger nun mal sind.
Natürlich sind wir auch tüchtig massiert und mit Fangos zudeckt worden, haben unter und über Wasser Gymnastik gemacht, fein gegessen, gute Musik genossen und immer wieder war ich mit der Kamera unterwegs, es war eine rundum" gesunde" Woche und so hieß sie auch"Gesundheitswoche", angeboten von einem örtlichen Reiseveranstalter.