Es wehte wohl ein eisiger Wind am Sonntag, aber die Sonne lockte mich raus . So beschloss ich, trotzdem einen Spaziergang zu machen, schauen was im Kaiserstuhl wieder neu erblüht ist. Da wo die Sonne auf die Böschung prallte, war es so warm am Boden, dass ich mich dort einfach ein paar Minuten hinsetzte und die Sonne genoss.
Gezielt ging ich dann auf ein altes Rebhäuschen zu, von dem ich wußte, dort wohnt Herr "Wendelin Wiedehopf" /Upupa epops.

Wollte nur nachschauen, ob auch seine Wohnung noch dort ist, sie war noch immer am Platz und verschlossen.
Als ich so ganz zufällig an einer anderen Hütte vorbei ging, schaute ich dort ebenfalls hinein. Zu meiner Überraschung fand ich dort ebenfalls einen Wiedehopf - Nistkasten.

Man konnte oben einen Deckel öffnen und hineinschauen, ich tat es natürlich sofort.

Hier kann man sehr schön das Einflugsloch von der Aussenwand sehen, von dort gelangt er in seine Wohnung. Jemand hatte dort schon Frühjahrsputz gemacht, alles blitzblank sauber, den Wiedehopf wirds freuen. Er ist, ich muß es einmal laut sagen, ein kleiner Schussel und ein Ferkelchen dazu, er nimmt es nicht so genau mit dem Nestbau. Eigentlich baut er kein richtiges Nest wie andere Vögel, sondern er legt schlampig ein paar Zweige auf den Boden, von auspoltstern hält er nicht viel, darauf werden die Eier gelegt, so einfach geht es bei ihm. Macht er es weil er so wenig Zeit hat?? Er kommt Mitte Mai und dann hat er echten Stress: Frau suchen, Nestbau, Kinder großziehn, Mitte September geht die ganze Familie wieder nach Afrika, wenn das kein Stress ist? Da bleibt keine Zeit für ordentlichen Nestbau. Na, nun kann er ja gleich in eine geputztes Haus einziehen.
Gleich neben der Hütte im Schatten, stand so samtweiches Moos, ich mußte es knipsen:


Es trägt schon Knospen, bald wird das Moos blühen, schön sieht es dann aus, man muß nur gaaanz genau hinsehen.
Überall leuchtete es unter den Reben blau hervor, der Ehrenpreis öffnete seine Blüten der Sonne entgegen.

Beim Vorbeigehen an den Gärten fand ich noch die roten Beeren des Ilex .

Ich war dann doch froh, wieder zuhause zu sein, denn so ganz konnte ich dem Wind nicht aus dem Wege gehn. Dort wo er mich traf, war es schon heftig, heißer Tee war dann genau das Richtige.